Gewinnen

Eine Geschichte aus dem Buch Die Glückskeksfabrik

Gewinnen. Es ist tief in unserer Gesellschaft verankert. Wie tief, das wurde mir während der Geburtstagsfeier einer meiner Söhne bewusst. Er feierte seinen neunten Geburtstag und hatte sich eine Schatzsuche gewünscht. Meine Frau und ich dachten uns also vier Rätsel aus, die zum Ziel führen sollten. Der Sonsbeek-Park in Arnheim mit Wassermühle, Wildgehege, Eiskeller und Wasserfall schien ein geeigneter Ort zu sein. Genau diese Elemente haben wir auch verwendet, um die Rätsel zu gestalten.

Rätsel 1: Was dreht sich und bleibt stehen?
Rätsel 2: Was ist wild und lässt sich streicheln?
Rätsel 3: Was ist kalt und trotzdem lecker?
Rätsel 4: Was fällt und bricht nicht?

An jeder Station mussten die Kinder dann eine Aufgabe lösen. Beim ersten Rätsel mussten sie zählen, wie lange das Rad der Wassermühle braucht, um sich zu drehen. Beim zweiten Rätsel mussten sie für jedes Reh einen Hampelmann machen. Beim dritten Rätsel mussten sie für jeden Tiefenmeter im Eiskeller in die Luft springen. Beim vierten Rätsel mussten sie so lange wie möglich im kalten Wasser stehen bleiben.

Gewinnen. Wie ich schon sagte, scheint es in unserer Gesellschaft tief verwurzelt zu sein. Es ist auch tief in meiner Frau verwurzelt. Damit es für die Kinder ein bisschen spannend blieb, schlug sie vor, sie in zwei Gruppen aufzuteilen. Die Gruppe, die zuerst die vierte Station erreichen würde, sollte dann mit einer Tüte Süßigkeiten belohnt werden. Wenn sie dies so wünschte, dann würden wir das eben so machen. Ich fand, dass die Idee, gemeinsam den Schatz zu suchen, völlig ausgereicht hätte. Aber ja, gemeinsam zu gewinnen, macht mehr Spaß. Und das bedeutet, sich manchmal mit anderen mitzubewegen. Da ich meine Frau kenne, war ich schon darauf vorbereitet, dass sie mit ihrer Gruppe gewinnen wollte.

Kurz nachdem die Gruppen ihren ersten Auftrag bekommen hatten, nahm meine Frau die Kinder ins Schlepptau. Grundsätzlich ist das nicht meine Art, aber dieses eine Mal habe ich eine Ausnahme gemacht und spornte meine Gruppe ebenfalls an. Schließlich zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Die Kinder genossen das Spiel und die Spannung. Das Schicksal wollte, dass wir gemeinsam an der letzten Station ankamen, wo die Kaltwasser-Herausforderung stattfinden sollte. Die Kinder rannten zum Wasserfall voraus, befreiten sich von ihren Schuhen und Strümpfen und sprangen mit bloßen Füßen in den niedrigen Teich. Der Auftrag war klar, das Ziel auch: so lange wie möglich im kalten Wasser stehen zu bleiben. Keine Gruppe wollte loslassen. Jeder wollte den Preis haben. Oder wollte nur niemand verlieren? Nach einer Weile machte ich den Kindern Komplimente für ihre Ausdauer und teilte ihnen mit, dass aus meiner Sicht alle gewonnen hätten und die Süßigkeiten geteilt werden könnten. Nein, nein, nein, war ihre Reaktion. Sie widersprachen meinem Vorschlag und stellten sich weiterhin der Herausforderung.

Gewinnen. Es ist tief in unserer Gesellschaft verankert. Offenbar auch in unseren Kindern. Ist es nature or nurture, Natur oder Erziehung? Was meinst Du? Gewinnen. Es bringt uns viel, aber wir zahlen auch einen Preis dafür. Ich denke, es gibt noch viel mehr zu gewinnen, wenn wir den folgenden Schritt in unserer Evolution machen: von uns selbst gewinnen, indem wir nicht mehr gewinnen wollen von anderen. Ich denke, das wäre die größte Errungenschaft aller Zeiten.

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