Die 4. Teamdimension

Teameffektivität

Die drei bewährten Grundbedingungen für Teameffektivität müssen um eine vierte ergänzt werden, um die gegenwärtigen Herausforderungen von insbesondere global agierenden Teams erfolgreich zu meistern. Zu dieser Konklusion kamen Martine Haas und Mark Mortensen nach einer Studie innerhalb globaler Unternehmen mit insgesamt 300 Gesprächen und 4200 Befragungen mit Teamleitern und Managern. Die untersuchte Zielgruppe erstreckte sich über verschiedene Bereiche wie Produktentwicklung, Vertrieb, Operation, Finance als auch Branchen wie Softwareherstellung, Professional Services, Fertigung, Rohstoffe und Konsumgüter.

Die drei Grundlagen für Teameffektivität stimmen immer noch mit jenen überein, die Richard Hackmann, Professor für Sozial- und Organisationspsychologie an der Harvard University, in den 70er-Jahren erforscht hat:

  1. Überzeugende Richtungsvorgabe
  2. Struktur
  3. Positives Umfeld

Diese sind aufgrund der Eigenschaften der gegenwärtigen Projektteams, die geografisch verteilt, vielfältige Hintergründe haben, digital vernetzt und häufiger Veränderung der Zusammensetzung (im Englischen dispersed, diverse, digital, dynamic, 4-D-Teams) wichtiger denn je.

Überzeugende Richtungsvorgabe
Die Voraussetzung einer guten Teamzusammenarbeit ist eine Zielvorgabe, die nachvollziehbar ist, erreichbar und deshalb motiviert. Bei geografisch verteilten Teams mit unterschiedlichen Hintergründen ist die Möglichkeit, dass das Ziel aufgrund unterschiedlicher Hintergründe anders interpretiert wird, sehr wahrscheinlich.

Struktur
Effektive Teams bestehen aus Mitgliedern mit ausgewogenen Fähigkeiten die als Ganzes eine gesunde Mischung aus technischen und sozialen Kompetenzen verfügen. 4-D-Teams sind in der Regel heterogen sind und haben in der Regel bereits einen gesunden Mix an Vielfältigkeit.

Positives Umfeld
Die effektive Unterstützung ist die dritte Grundvoraussetzung. Hierzu gehören zur Verfügung gestellte Informationen, Ressourcen und Bedingungen. Diese können bei Teams, die geografisch verteilt und länderspezifisch sein und in der globalen Zusammenarbeit kollidieren. Prägnantes Beispiel, das in diesem Zusammenhang genannt wurde, sind Telefonkonferenzen, die international aufgesetzt werden und zu ungleichen Bedingungen durchgeführt werden, da nicht jedes Projektmitglied ein Homeoffice besitzt. So kam es z.B. vor, dass die einen Mitglieder die Telefonkonferenz von zu Hause aus führen konnten, nachdem sie mit der Familie zu Abend gegessen haben, und die anderen bis spät Abends im Büro verweilen mussten, weil sie zu Hause nicht den Raum und die Ruhe hatten, an der Telefonkonferenz teilzunehmen.

Gemeinsame Einstellung
Die obigen drei Grundbedingungen haben einen positiven Einfluss auf die Teameffektivität. Geografisch verteilte Teams mit kultureller Vielfalt, die schwerpunktmäßig digital kommunizieren und fluktuierende Zusammensetzung haben, sind jedoch besonders hinfällig für Probleme wie Wir-gegen-Sie-Denken und unvollständigen Informationsaustausch. Dies ergab die Studie von Haas und Mortensen. Heterogenität ist zwar vorteilhaft für die Struktur,  beeinträchtigt jedoch die gemeinsame Identität und  das gemeinsame Verständnis. Darüber hinaus gehen non-verbale Signale und kontextorientierte Kommunikationsmöglichkeiten bei 4-D-Teams verloren. Um dem entgegen zu wirken suggerieren die Erheber der Studie einen Shared Mindset, eine gemeinsame Einstellung. Zur Etablierung einer gemeinsamen Identität kann der bereitwillige und offene Austausch von Informationen beitragen. Dies kann sich z.B. im Teilen von strukturübersteigendem Wissen sein, wodurch breitere Einsichten bei Spezialisten gewonnen werden. Teilnehmer der Untersuchung nutzen zur Beförderung des gegenseitigen Verständnisses darüber hinaus die Methode „structured unstructured time“. Zu Beginn bestimmter Meetings wird den ersten zehn Minuten Raum für Themen gewidmet, die den Teilnehmern wichtig sind, jedoch nicht direkt im Zusammenhang mit dem Projekt stehen müssen.

Teamarbeit war, ist und bleibt harte Arbeit. Die Aneignung sozialer Kompetenzen  zur Überbrückung von Perspektivenunterschiede, Heterogenität und Informationslücken scheint jedoch ein zunehmend höherer Einflussfaktor für Teameffektivität zu werden. Das etwas andere Gespräch kann dazu beitragen. Gerne eine Back-up Plan falls keine Themen eingebracht werden? Folgen Sie dann den Link zu Dialogkultur.

Quelle
Haas, M., Mortensen, M. (2016). The secrets of great teamwork (Harvard Business Manager, 2016 (7), 32-39

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