Verdient
Eine change on the go® Geschichte
Es ist eine Geschichte, die ich letztes Jahr kurz nach der ersten Corona-Welle in mein Notizbuch geschrieben habe. Interessant, sie jetzt zurück zu lesen. Es ist immer noch aktuell, und wird immer aktuell sein.
Freitag, der 10. Juli 2020. Es ist der letzte Schultag unserer Kinder. Meine Frau und ich sind auf dem Schulhof. Es ist Mittag. Die Kinder stürmen auf uns zu. “Urlaub!”, schreien sie begeistert. Schöne Ferien! Viel Spaß! Glückliche Gesichter, fröhliche Stimmen. Keine Hände, keine Umarmungen. Es ist immer noch Corona, aber nach der ersten Welle.
“Eigentlich haben wir diesen Urlaub nicht verdient”, sagt Juliaan, ein Freund unseres Sohnes Max, auf dem Heimweg. „Wie kommst du darauf?“, frage ich ihn. “Nun”, antwortet er, “die Weihnachtsferien fühlten sich anders an. Dann haben wir hart gearbeitet und durften wir wirklich Urlaub machen. Jetzt haben wir wegen Corona nicht so hart gearbeitet, und deshalb fühlt es sich nicht nach Urlaub an. ”
Erkennbar, dachte ich für mich. Genießen darfst du erst, wenn du hart gearbeitet hast. Nur dann hast du es verdient. Eigentlich verrückt, dass bereits ein zehnjähriges Kind auf diese Art und Weise unsere Welt betrachtet.
Während Corona zu arbeiten war und ist sicherlich anders, auch für Kinder. Trotzdem haben wir alle genauso hart gearbeitet, vielleicht sogar noch härter, nur anders. Darüber hinaus haben wir gemeinsam neue Erfahrungen und Erkenntnisse gewonnen. Das ist auch eine Art Arbeit. Vielleicht die Art, die sich am Ende am besten bezahlt macht. Und deshalb dick verdient.
Welche neuen Erkenntnisse haben Sie dank Corona gewonnen? Was möchten Sie davon festhalten? Was werden/möchten Sie für immer loslassen?
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