.dicke Regeln
Die Historikerin Lorraine Daston untersucht den Appetit des Menschen auf Regeln und kommt zu dem Schluss, dass sich “dünne Regeln” – strenge, eindeutige Vorschriften – selten durchsetzen. Dies steht im Gegensatz zu “dicken Regeln”, die Raum für Interpretationen lassen, Beispiele zum Verständnis erfordern und Ausnahmen zulassen.
Regeln. Wir brauchen sie. Sie geben Orientierung und Richtung, wenn sie nicht zu “dick” sind. Manchmal sind “dünne” Regeln einfach nützlich und notwendig, wie zum Beispiel Verkehrsregeln. Zu dünn” schränkt aber oft die Autonomie der Menschen ein. Was aber auch genauso wichtig ist:: Leben diejenigen, die die Regelen aufstellen, die Vorschriften auch selbst nach? Würden sie sie auch gewissenhaft einhalten, wenn sie zu denjenigen gehören würden, die sie anwenden müssen? Werfen Sie einen kritischen Blick auf sich selbst, allein oder als Teil eines Teams. Ich kann mir vorstellen, dass eine Menge dünner Regeln in sich zusammenfallen.
Denken Sie daran: Fragen zu stellen, fördert die Dialogkultur. Halten Sie sich also ein wenig zurück, fragen Sie ein wenig mehr und hören Sie ein wenig mehr zu. Das zahlt sich sehr aus.
Quelle: Lorraine Daston. ‘Rules. A Short History of What We Live By.’